Seit meinen Kindertagen eine Faszination – der Hochstaufen
Hochstaufen – Mittelstaufen – Zwiesel – eine grandiose Formation mit viel Geschichte
Für uns hier im südlichen Rupertiwinkel ist ER der Berg aller Berge: Der Hochstaufen (1771 m ü. NN ) mit Mittelstaufen und Zwiesel (1782 m ü. NN) – ein markanter Gebirgsstock und bekannter Blickfang zwischen Bad Reichenhall, Piding und Anger (Berchtesgadener Land).Diese Gipfel sind die östlichsten Berge in den Chiemgauer Alpen.
Von der Nordseite (Anger - Aufham - Piding) führen viele Wege bis zum Fuß des markanten Gebirgstockes oberhalb der Steiner Alm und von dort aus in einem nicht zu unterschätzenden, alpinen Aufstieg hinauf auf den Gipfel - unbedingte Trittsicherheit und entsprechende Kondition erforderlich.
Mein Erstes Mal auf den Hochstaufen (dem viele, viele Male folgen sollten): Es dürfte so Mitte der 1960er Jahre gewesen sein. Damals nicht unbedingt ein wöchentliches Sonntagsvergnügen: das Bergsteigen. Wir sahen zwar die Berge und hier in unnachahmlich faszinierendem Panorama die Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen, jedoch gestaltete sich eine Bergtour zu einem größeren Unterfangen. Nicht jeder hatte die Ausrüstung – sprich geeignetes Schuhwerk; nicht in jeder Familie gab es ein Auto und besonders das Wissen um die Wege wurde mehr oder minder nur mündlich weitergegeben. Der Traum, diesen Berg, den ich täglich von meinem Schlafzimmer aus sah und der doch so weit weg war, zu besteigen – er sollte sich erfüllen.
Je öfter ich dann später als Jugendliche und Erwachsene diesen Berg in Angriff nehmen konnte, je mehr faszinierte er mich. Meist von der Fürmann Alm aus (Anger) bis oberhalb der Steiner Alm und dann weiter in den Fels …
Und besonders dieser Anblick von oberhalb der Steiner Alm ist es, den ich von meiner ersten Tour auf den Hochstaufen immer noch vor Augen habe. Hier macht man Brotzeit, genießt den grandiosen Gipfelaufbau und freut sich schon auf den weiteren Weg …
traditionell für mich hier nach rechts abbiegend und oberhalb der Steiner Alm dem Weg folgend an den Fuß des Weges „in den Fels“. Erst auf dem Rückweg dann hinunter zur wohlverdienten Einkehr in der Steiner Alm …
Wie viele werden hier schon gesessen und nur einfach geschaut haben und wie viele haben – wie mir meine Mutter erzählte – über einen viele Stunden dauernden Weg das Jungvieh von weit her auf die Steiner Alm gebracht?
Und – was steckt hinter den Erzählungen, dass hier am Hochstaufen über Jahrhunderte Bergbau betrieben wurde? Meine Recherche führt mich bei Wikipedia auf die Spur des Erzabbaus am Hochstaufen: „Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Bergbau betrieben, der bekannteste Stollen war der Doktor-Oswald-Stollen. Abgebaut wurden Blei und Zink.“ Neugierig geworden suche ich weiter und entdecke Unterlagen (Gesellschaft für Salzburger Landeskunde), die auf eine rege Bergwerkstätigkeit am Hochstaufen (auf der Südseite Schurfbau und auf der Nordseite Stollenbergbau) hinweisen. So sollen damals sogar erhebliche Vorkommen an Silber erschlossen worden sein. Die Entdeckung von Erzvorkommen reiche bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Schon früh dürfte daher am Hochstaufen ein „Haus“ zur Verpflegung und Unterbringung für Bergleute gewesen sein.
Der Hochstaufen – sein Name rührt her aus dem Mittelhochdeutschen („stouf“) und bedeutet „steil aufragender Fels“ – er fasziniert mich heute noch genauso wie damals bei meiner ersten Tour auf den Gipfel. Schon früh am Morgen weit vor Sonnenaufgang waren wir zu dieser Bergtour aufgebrochen und somit bereits zu Mittag wieder zu Hause. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich am Tisch einschlief…
Bilder des mich so faszinierenden Hochstaufen - gesehen von Rupertiwinkler Orten aus
Land und Leute, Geschichte und Geschichten ...
Der äußerste Südosten Bayerns mit Chiemgau, Rupertiwinkel und Berchtesgadener Land schickt mich in seiner Vielfalt immer wieder auf die Suche ...
Eure Rosi
Alle Bilder sind Archivbilder: RoHa-Fotothek Fürmann
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