Der einmalig-interessant-schöne „Schatz“ in Laufen
Stiftsschatz und Stiftsarchiv in den Räumen an der Stiftskirche
Vor langer Zeit – ich weiß nicht vor wie viel Jahren (auf alle Fälle viele) führte der damalige Mesner Hans Surrer uns durch den Stiftsschatz in Laufen. Direkt an die Stiftskirche angegliedert die Räume, in die er mit vielen engagierten Pfarreimitgliedern „Schätze“ aus der Kirche und der Sakristei ordnete und teilweise für die Öffentlichkeit bei Führungen zugänglich machte.
Auf die Idee kam er und der damalige Stiftsdekan Konrad Kronast, als dieser in beauftragte, den in der Stiftskirche überaus großen „Schatz“ an sakralen Wertgegenständen aufzulisten; zu allererst mit einem profanen Handzählgerät machte er sich daran, die ihm bereits bewusste große Anzahl genau festzustellen. „So viele …“ – sein Ergebnis. Er und viele der Pfarrei machten sich an die Arbeit, Räumlichkeiten zu schaffen, die diese Schätze aufnahmen und die er Interessierten dann zeigen konnte. Dabei beschränkte er sich mit dem Zeigen auf ausgesuchte Exponate einiger ganz besonderen Messkelche und Monstranzen, einiger Bilder und wunderbar prächtiger Messgewänder. Besonders für mich im Gedächtnis geblieben: Er erzählte stolz, nach wie vor die hier ausgestellten sakralen Gegenstände zu besonderen Anlässen zum Zelebrieren in die Sakristei zu holen – auch jetzt noch Praxis der Mesnerin.
Heute: Der Mesner Hans Surrer inzwischen im Ruhestand … - der Stiftsschatz und jetzt auch das Stiftsarchiv jedoch - federführend zuerst unter seiner Hand und vieler Pfarreimitglieder und später dazukommend des Stiftsdekan Simon Eibl - zu einem unbeschreiblich interessanten, weit über die „Grenzen“ bekannten „Nachschlagewerk“ in Bezug auf sakrale Kunst und Archiv des heimatlichen Raumes, besonders des Rupertiwinkels geworden. Diesen über die Jahrhunderte gewachsenen „Schatz“ verdankt Laufen umsichtigen Leuten und der Tatsache, dass nie ein Brand oder Hochwasser die Räume und damit das Kulturgut zerstörte.
Bis zum seinem plötzlichen Tod 2016 kümmerte sich ehrenamtlich Hans Roth um Stadt- und Stiftsarchiv. Eine große Herausforderung jetzt: Das Archiv mit allen Akten und Urkunden zukunftssicher bewahren – vor Wasser und Feuer schützen – digitalisieren und erfassen. Klingt gar nicht so schlimm! Kommt man bei einer speziellen „Archiv“-Führung aber in den Raum mit den sorgfältig nach den neuesten Kriterien verwahrten 600 Archivkartons an Dokumenten und 1000 Urkunden und dazu der Bibliothek eine schier unvorstellbare, unlösbare und doch geschaffte Aufgabe. Viele, viele Stunden von Ehrenamtlichen und die Hilfe von Archivfachleuten der Erzdiözese München und Freising und der Erzdiözese Salzburg machten es möglich.
Und dazu Zug um Zug das nach Denkmalschutzrichtlinien durchzuführende Renovieren der Räume, Begutachten, Beschriften und Archivieren der Exponate – koordiniert und geleitet von Stiftsdekan Simon Eibl … helfend zu den vielen Pfarreimitgliedern immer wieder dabei Hausmeister und Mesnerin.
Wo soll ich mit dem Aufzählen anfangen und wo hört diese Aufzählung auf? Eine Führung buchen und sich erzählen lassen … der eigene Augenschein zeigt: es scheint kaum möglich, das hier Geschaffte zu erfassen.
Führungen buchen unter Tel. 0049-8682-89610 – Pfarrverband Laufen
oder einfach zu den angebotenen Terminen kommen - https://www.pv-laufen.de/index.php/sehenswertes/stiftsschatz
Land und Leute, Geschichte und Geschichten …
Der äußerste Südosten Bayerns mit Chiemgau, Rupertiwinkel und Berchtesgadener Land schickt mich in seiner Vielfalt immer wieder auf die Suche …
Eure Rosi
Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann
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