Mit den Wassern träumen
„Mit den Wassern träumen“ – die gemütliche Bank am neu errichteten Steg über den „Wasserfall“ in Teisendorf und das Rauschen der Wasser über die riesigen Felsen hinweg… - eine Idylle – geschaffen von den Kräften der Natur - für den Menschen erlebbar gemacht.

4. August 2020 – Eine Starkregen- und Gewitterzelle hängt schon seit Tagen am Teisenberg fest und lässt die ansonsten friedlichen Gräben und Bächen sich in reißende Fluten verwandeln. Mit den riesigen Wassermassen von den Berghängen kommend stehen große Teile Teisendorfs unter Wasser. Zerstörungen - jedoch zum Glück keine Menschenleben fordernd - die Bilanz.
Nach Abzug des Wassers treten immer mehr die immensen Schäden zu Tage. „Der Steg am Wasserfall komplett zerstört“ – so eine Meldung an den Bauhof der Marktgemeinde Teisendorf. Wie sollte auch das hölzerne Bauwerk dieser Urgewalt standhalten können? Ein erneutes Instandsetzen stellt sich für den Bauhof außer Frage; jedoch das WIE, um künftig nicht so leicht Schaden zu nehmen?

Der „Wasserfall“ am „Verschönerungsweg“ in Teisendorf:
Den Teisendorfern und schon seit der Herausgabe der Werbebroschüre „Teisendorf, seine Umgebung und Bäder“ (1893 - Dr. Hermann Müller – prakt. Arzt / München) weithin bekannt. Dr. Müller beschreibt darin in den blumigsten Worten die Einmaligkeit dieses 1 ½ -stündigen, vom damaligen „Verschönerungsverein“ geschaffenen und bis heute rege genutzten Weges bis nach Oberteisendorf.

“… so ging dieser Verein auch daran, am Fuße des Teisenbergs einen Spaziergang zu schaffen, der in unmerklichem Anstieg etwas höher hinaufführt und nahe bei Oberteisendorf endet.“ – und weiter schreibt er: „Fast immer im Schatten der Bäume hinziehend, bietet dieser Weg eine Menge des Hübschen und Anmuthigen. Fünfundachtzig Brücken und Übergänge mußten geschaffen werden, um ein bequemes Überschreiten von Schluchten, Wasserläufen und Einsenkungen zu ermöglichen.“

 

Ein ständiges sich Kümmern um diesen Weg und vor allem um die Übergänge bleibt im Laufe all der Jahre nicht aus. Besonders die Stege und Übergänge brauchen immer wieder die Handwerker, die sie ausbessern und erneuern. Und so jetzt auch nach dem Hochwasser 2020. Mehrere kleinere Schäden behebt der Bauhof der Marktgemeinde rasch und kann einen Teil des Weges schnell wieder freigeben. Der komplett zerstörte Steg über den Wasserfall jedoch stellt vor große Herausforderungen.
Ideen und Planungen in und aus den Reihen der Bauhofmitarbeiter müssen zusammengeführt und nach Realisierbarkeit geprüft sein. Wieder Holz oder standhaftes Metallgitter? Wie das Wasser in Zukunft bei Starkregen bändigen? Der Bauhofleiter Franz Dumberger und seine Kollegen entscheiden sich in Absprache mit Bürgermeister Thomas Gasser und dem Baureferat mit Marianna Baumgartner für eine stabile Gitterlösung und wollen den Wasserlauf möglichst naturnah, jedoch aber auch hochwasserfest ausbauen.
Mit insgesamt 320 Stunden vom Bauhof und Kosten inkl. Fahrzeuge und Material von ca. 30.000,00 € entsteht in den letzten Monaten die Steganlage neu, lädt – wie früher - eine Ruhebank zum Verweilen ein und sucht sich das Wasser über den neu gestalteten Lauf seinen Weg.

Seit meiner Jugend kenne ich diesen Weg, bis heute im Volksmund nach dem damals den Weg errichtenden Verein Verschönerungsweg genannt. Ich lernte in kennen als Wanderweg, als Weg für den Laufsport mit dem wunderbarweichen Waldboden und moderaten Anstiegen oder als Spaziererlebnisweg mit den Kindern. Bis heute hat er nichts an Attraktivität verloren, besonders da der zweite Teil Richtung Oberteisendorf zu einem Walderlebnisweg ausgebaut ist.

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich